Kennst Du eigentlich schon Swimrun?
Es gibt eine Vielzahl an Sportarten, die in den letzten Jahren neu entstanden sind. Dazu gehören beispielsweise Slacklining, Discgolf oder Geocaching. Sie sind mittlerweile auch in Deutschland beliebt und ein Begriff in der Funsportszene. Mit diesen eher auf Freizeitspaß ausgelegten Sportarten hat der Swimrun allerdings weniger zu tun. Der sehr spezielle Wettkampf aus Skandinavien liegt zwar ebenso im Trend wie die Funsportarten, gehört allerdings zu den härtesten Disziplinen der Welt und verlangt viel von Sportlern und Sportmaterial ab.
Der Ursprung des Swimrun-Sports
Wie viele neue Ideen entstand die Sportart Swimrun in einer Bar. 2003 standen vier Freunde am Stockholmer Schärengarten und schlossen eine Wette ab: Welches der beiden Zweier-Teams als Letztes in Sandhamn ankommt, sollte für Hotel, Abendessen und Getränke bezahlen.
Der kürzeste Weg schien geradewegs querfeldein. Die Strecke von Utö nach Sandhamn beträgt 75 km lang über 26 Inseln, davon 10 km Schwimmen in offenem Wasser und 65 km Trailrunning. Die Gründer Michael Lemmel und Mats Skot machten aus dieser Wette einen Wettkampf und so entstand die Weltmeisterschaft, die sie ÖTILLÖ – „von Insel zu Insel“ - nannten.
ÖTILLÖ World Championship – Die Weltmeisterschaft
Seit 2006 hat der Swimrun seine eigene Weltmeisterschaft. Ungleich anderer globaler Wettkämpfe, die an immer neuen Orten ausgetragen werden, geht ÖTILLÖ zurück zu seinen Wurzeln und findet jährlich auf der schwedischen Strecke von Sandhamn nach Utö statt. Um sich für die Weltmeisterschaft ÖTTILÖ zu qualifizieren und um der großen Nachfrage europaweit gerecht zu werden, organisieren die Veranstalter mehrere Qualifikationsrennen.
ÖTILLÖ World Series – Die Qualifikationsrennen
Der ENGADIN SWIMRUN war der erste Qualifikationslauf außerhalb Schwedens und findet jährlich in der Schweiz statt. Wir konnten uns selbst von der familiären Atmosphäre und der bilderbuchhaften Landschaft überzeugen. 2016 gab es mit der Isles of Scilly in England und dem 1.000 Lakes Swimrun an der Mecklenburgischen Seenplatte in Deutschland zum ersten Mal weitere Möglichkeiten, sich für die WM zu qualifizieren. Weitere Wettbewerbe sollen in den nächsten Jahren hinzukommen.
Die passende Ausrüstung
Um sich die Strapazen zu erleichtern, benutzen viele Sportler präparierte Ausrüstungsgegenstände wie Auftriebshilfen, Flossen und angebohrte Schuhe. Während so etwas in anderen Sportarten zur Disqualifikation führen würde, ist es beim Swimrun absolut erlaubt. In den Anfangsjahren dachte man, dass die Distanzen unmöglich an einem Tag zurückgelegt werden könnten und erlaubte die Verwendung bis heute. Unter den Wettkampfregeln ist aufgeführt, was erlaubt bei einem Rennen ist und was nicht.
CAMPZ freut sich über die Entwicklung der Sportart, deshalb bietet der Shop für das Jahr 2016 eine Reihe von speziell entwickelten Produkten für die ÖTILLÖ Swimrun World Series und andere Swimrun-Wettbewerbe.
Wie bei allen Sportarten unter extremen Bedingungen ist die Ausrüstung auch hier das A und O. Nach den jeweiligen Bedürfnissen sollte man mit folgender Ausstattung trainieren und an Rennen teilnehmen:
- gut geeignete Laufschuhe oder Trailrunnig-Modelle
- einen Neoprenanzug
- einen Pullbuoy oder Pullkick
- ein Paar Handpaddel
- zusätzlich eine Badekappe oder Bandana
- eine Schwimmbrille
- Sicherheitsausrüstung
Swimrun-Laufschuhe
Vor allem die Schuhe stehen bei der Swimrun-Ausrüstung im besonderen Fokus, da sie während der gesamten Strecke getragen werden. Auch während des Schwimmens tragen die Athleten Schuhe! Für das Laufen auf 60 km Strecke sind sie essentiell. Beim Ein- und Ausstieg aus dem Wasser ist man mit einem guten Sohlenprofil klar im Vorteil. Oft besteht die Uferzone nur aus einigen algenbewachsenen Felsen, die man erst einmal überwinden muss. Weil klassische Laufschuhe eher wasserundurchlässig sind, sollte man darauf achten, dass das Wunschmodell aus durchlässigem Stoff besteht oder kleine Löcher aufweist. Sollte das nicht der Fall sein, staut sich darin das Wasser. Damit der Swimrun-Schuh beim Schwimmen so wenig wie möglich nach unten zieht, sollte ein leichtes Modell gewählt werden.
Neoprenanzug
Swimrunner tragen ihren Ganzkörper-Neopren während der gesamten Strecke, also auch beim Laufen. Produzenten von speziellem Swimrun-Equipment wie HEAD bieten aus diesem Grund Anzüge, die genau auf diese Bedürfnisse eingehen. Diese entwickelten Anzüge haben einen Reißverschluss auf der Vorderseite, was ein schnelles Hoch- und Runterziehen des Wetsuits während des Rennens im Oberkörperbereich ermöglicht. Darüber hinaus punkten diese Anzüge durch Seitentaschen sowie spezielles Material im Seitenbereich für eine verbesserte Wasserlage.
Damit keine Scheuerstellen an Ellenbogen oder Knien entstehen, empfiehlt es sich, den Anzug entsprechend der Temperaturen und Bedürfnisse selbst mit der Schere abzuschneiden. Die abgeschnittenen Beinlinge sollte man aber nicht wegwerfen, denn sie geben (zurechtgeschnitten) zusätzlichen Auftrieb und bieten Schutz beim Laufen.
Pullbuoy
Der Pullbuoy aus Schaumstoff wird eingesetzt, um die Beine zu stabilisieren und sie in eine optimale Wasserlage zu bringen, da er für den Auftrieb der Beine sorgt. Die ausgeprägte Einbuchtung erleichtert das Fixieren des Pullbuoys zwischen den Oberschenkeln. Die etwas dickere Konstruktion eignet sich ideal zur Anbringung einer elastischen Kordel, damit der Pullbuoy auch beim Laufen am Oberschenkel fixiert bleibt. Der Pullbuoy wird einfach von innen nach außen geschoben und kann so beim Laufen transportiert werden.
Handpaddles
Paddles sind ein wichtiges Werkzeug, um schneller voranzukommen. Zu empfehlen sind hier die Handpaddles von HEAD. Sie sind nach innen ausgehöhlt und unterstützen eine saubere Schwimmtechnik. Individuell einstellbare, elastische Riemen an der Handwurzel und der Mitte des Mittelfingers garantieren Halt und Tragekomfort.
Badekappe
Die Badekappe wird bei Wettbewerben vom ÖTILLÖ Veranstalter zur Verfügung gestellt. Für Schwimmabschnitte in kühleren Gewässern wie in Skandinavien empfiehlt sich zusätzlich eine zweite Badekappe oder ein Bandana aus Neopren zum Darunterziehen. Auf kurzen Laufabschnitten lässt man die Kappe an – auf längeren Laufpassagen lohnt es sich sie abzusetzen.
Schwimmbrille
Die Schwimmbrille sollte vorrangig fest sitzen, jedoch nicht zu stark drücken, wasserdicht sein und nicht beschlagen. Wir empfehlen mit Silikon gepolsterte Schwimmbrillen.
Sicherheitsausrüstung
Die wichtigste „Sicherheitsausrüstung“ beim Swimrun ist der Teampartner. Aus diesem Grund darf man sich nie weiter als 50m an Land bzw. 10m im Wasser voneinander entfernen. Darüber hinaus wird bei Rennen eine Sicherheitsausrüstung vorgeschrieben. Was gehört also ins Gepäck? Die ÖTILLÖ-Veranstalter schreiben pro Team folgendes vor:
- einen wasserfesten Kompass oder „Uhrenkompass“,
- zwei Signalpfeifen,
- und ein wasserdicht verpacktes Erste-Hilfe-Set vor.
Ein letzter Tipp: Wer Angst vor plötzlichen Krämpfen im Wasser hat, ist mit RESTUBE gut beraten.