Smartwatches, Sportuhren und Fitness-Tracker im Outdoor-Sport: Nutzungstrends aus der Wearable-Umfrage von CAMPZ

Smartwatches, Sportuhren und Fitness-Tracker im Outdoor-Sport: Nutzungstrends aus der Wearable-Umfrage von CAMPZ
Hier erfährst du die Erkenntnisse aus der kürzlich erschienenen Sport- und Smartwatch-Umfrage.

Wenn du Laufwettkämpfe beobachtest, egal ob auf der Strasse, der Bahn oder einem Trail, bemerkst du schnell, dass sich die Teilnehmenden an der Startlinie bereit machen, auch an ihrem Handgelenk auf „Start“ zu drücken. So bilden sie ihren Puls, Schrittfrequenz und andere Laufdaten ab, um sicherzustellen, dass sie den richtigen Kraftaufwand für ihre beste Performance erreichen. Wenn du in den Alpen Skibergsteigen gehst, wirst du andere Leute treffen, die ihre Smartwatches dazu verwenden, Höhenmeter, momentane Höhenlage und Standort aufzuzeichnen und dabei auch die Wetterlage sowie Sturmvorhersage genau im Auge behalten.

Wieder zu Hause angekommen, werden diese Läufer*innen und Skisportler*innen ihre Uhren synchronisieren, damit die Aktivitätsdaten auf die Plattformen ihrer Wahl übertragen werden, sei es die der (eigentlichen) Uhrenmarke oder jene von Drittanbietern wie Strava, TrainingPeaks oder Komoot.

Auch hier bei CAMPZ benutzen wir gerne sogenannte Wearables fürs Handgelenk, um unsere Aktivitäten beim Laufen, Wandern und/oder Velofahren zu tracken. Den eigenen Fortschritt und zurückgelegte Routen zu sehen, motiviert uns weiterzumachen. Wir bieten auch Sportuhren in unserem Online-Shop an und wollten besser verstehen, wie unsere Kundschaft von diesen Geräten im Outdoorbereich profitiert.

Warum diese Umfrage?

Wir haben diese Umfrage durchgeführt, weil wir erkannt haben, dass sich Wearables bei Outdoor-Fans immer grösserer Beliebtheit erfreuen. Darum wollten wir uns ein klareres Bild davon verschaffen, wie diese Geräte im Outdoorsport und auch im Alltag verwendet werden. Da wir in unserem Shop auch bestimmte Wearables fürs Handgelenk vertreiben, wollten wir ihren Einsatz besser verstehen und darüber hinaus Trends und Herausforderungen identifizieren.

Umfragemethode

Wir haben diese Online-Umfrage vom 12. Juli bis 13. August 2021 mithilfe eines teil-standardisierten Fragebogens durchgeführt. Insgesamt haben 2,189 Personen (m/f/d) aus Deutschland (72%), Österreich (8%) und der Schweiz (20%) an der Online-Umfrage teilgenommen. Die Teilnehmenden waren zu 64% männlich, 36% weiblich und 1% divers und wurden zur Datenanalyse in sechs Altersgruppen unterteilt: 18-20, 21-29, 30-39, 40-49, 50-59 und über 60.

Was sind Wearables?

Wearables werden in der Forschung verstanden als "leichte, sensorbasierte Geräte, die nahe oder auf der Hautoberfläche getragen werden, wo sie Informationen über verschiedene interne und externe Variablen erfassen, analysieren und an ein externes Gerät übermitteln (...)" (Düking et. al, S.2). Zur besseren Strukturierung haben wir die Wearables am Handgelenk in drei Gerätegruppen unterteilt: Fitness-Tracker, Sportuhren und Smartwatches. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer konkreten Ausstattung, also, welche Sensoren verbaut sind und entsprechend welche Daten erzeugt werden:

  • Während Fitness-Tracker über eine Mindestausstattung wie den Beschleunigungssensor und Herzfrequenzmesser verfügen, bei der die Anzahl der gegangenen Schritte, Kalorienverbrauch und der Puls ermittelt wird, enthalten Sportuhren meist zusätzliche Sensoren, zum Beispiel zur Bestimmung des Aufenthaltsorts (via GPS). Die Funktionalitäten der Sportuhr sind auf sportbasierte Aktivitäten ausgegerichtet und liefern umfangreiche Messdaten zu allen relevanten Daten rund um das eigene Training.
  • Auch bei der Smartwatch steht die Erfassung von Aktivitäten und Überwachen von Gesundheitsdaten im Vordergrund. Zusätzlich kann die Smartwatch vielerlei weitere Informationen übermitteln, wie Wetterberichte, E-Mails, Tweets, etc. Weiterhin gibt es eine Audio-Schnittstelle für Musik und Sprachassistenten sowie Aktoren, die Befehle umsetzen und Aktionen auslösen können. Über Apps lässt sich eine Smartwatch mit weiteren Funktionen ausrüsten. Sie ist internetfähig und kann mit dem Nutzer sowie anderen Systemen und Geräten interagieren.
  • Die Grenze zwischen Smartwatch und Sportuhr ist fliessend, da Hersteller von Sportartikeln zunehmend die Funktionalitäten von Smartwatch und Sportuhren vereinen.

Hintergrund

Doing exercise without monitoring yourself will be rare in the future of wearable technology.

Astro Teller, Wissenschaftler, Erfinder und Unternehmer

Die Gesundheits- und Fitnessbranche boomen und machen jährlich Umsätze in Billionenhöhe weltweit. Die Covid-19-Pandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt. Gerade weil Fitnessstudios zeitweise geschlossen waren, haben sich die Menschen darauf eingestellt und andere Möglichkeiten gefunden, sich zu Hause oder draussen sportlich zu betätigen, unter anderem durch Velofahren, Laufen oder Wandern. Alle drei Sportarten haben in den vergangenen 18 Monaten einen regelrechten Boom erlebt. Als Kulturveranstaltungen und gesellschaftliche Events nicht stattfinden konnten, gingen die Menschen verstärkt nach draussen, um einen Ausgleich zu finden, Spass zu haben, Ziele zu verfolgen und ihre Fitness zu verbessern.

Wearables fürs Handgelenk, also GPS-Sportuhren, Fitness-Tracker und Smartwatches, gehören zu den Leittechnologien für das Streben nach Gesundheit und Fitness. Selbst als viele Geschäfte geschlossen waren, haben Wearable-Brands hohe Verkaufszahlen im Online-Handel verzeichnet. Menschen wollen draussen Sport treiben und sie wollen dabei ihre Aktivitäten tracken, seien es grundlegende Daten, wie die täglich zurückgelegten Schritte, oder detailliertere Informationen, wie die Trainings-Pulsfrequenz-Zonen.

Wie ein digitaler Personal Trainer geben diese intelligenten und funktionsreichen Geräte ihren Nutzer*innen einen Überblick über ihren Fortschritt und ihre Leistung. Darüber hinaus bieten sie Motivation, Sicherheit und Unterhaltung. Für besonders ambitionierte Sportler*innen sammeln diese Geräte wichtige Trainings- und Leistungsdaten, die für eine genauere Analyse mit speziellen Trainingsplattformen und mit professionellen Coaches geteilt werden können.

Wearables fürs Handgelenk sind keineswegs neu. Marken wie Garmin, Suunto und Polar produzieren bereits seit den späten 90ern bzw. frühen 2000er Jahren Sportuhren mit Trainingsfunktionen. Alle zwei bis drei Jahre entwickeln sich die Technologie und Funktionalität zusammen mit dem allgemeinen Fortschritt im Technologiesektor weiter.

Inzwischen bieten die Hersteller GPS-Smartwatches mit Touchscreen und ergiebigen Sportfunktionen sowie Gesundheits- und Fitnesstracking, die die drei unten besprochenen Gerätetypen in einem vereinen. Mit diesen technologischen Weiterentwicklungen hat sich der Wettbewerb noch verschärft, denn Marken wie Fitbit, Apple und andere versuchen den klassischen Marken in gewissen Bereichen den Rang streitig zu machen.


Kurzfassung der Ergebnisse

  • 64% der Befragten besitzen ein Wearable fürs Handgelenk, 36% besitzen keines.
  • 12% denjenigen, die kein Wearable besitzen, haben vor, ein Gerät zu kaufen.
  • 45% derjenigen, die kein Wearable besitzen, gaben an, dass ihnen der Anschaffungspreis zu hoch ist. Ein Drittel von ihnen äusserte Datenschutzbedenken beim Kauf von Wearables.
  • In jeder der sechs Alterskohorten besassen mindestens 55% der Befragten ein Wearable und in der Gruppe der 40-49-Jährigen war der Anteil mit 68% am höchsten.
  • 59% der befragten Frauen gaben an, ein Wearable zu besitzen, und im Vergleich waren es 68% unter den Männern.
  • Der Anteil der Smartwatch-Besitzer*innen war bei den Über-60-Jährigen mit 40% am höchsten.
  • Laufen, Radfahren und Wandern gehören zu den beliebtesten Outdoor-Sportarten, die unsere Befragten ausüben. Unter den Wearable-Besitzer*innen ist der Anteil der Läufer*innen jedoch höher und die Zahl der Wanderfans niedriger als unter den Befragten, die angaben, kein Wearable zu besitzen.
  • 77% der Wearable-Besitzer*innen nehmen nicht an Sportwettkämpfen teil. Unter den Befragten, die kein Wearable besitzen, ist der Anteil mit 96% signifikant höher.
  • 50% der Befragten haben in den vergangenen 12 Monaten ein neues Wearable gekauft.
  • 59% besitzen eine GPS-Sportuhr (im Gegensatz zu einer Smartwatch oder einem Fitnesstracker).
  • 54% der Befragten besitzen ein Wearable von Garmin.
  • Die Hauptmotive für das Verwenden von Wearables umfassen das Tracken von Aktivitäten, das Überwachen von Körperfunktionen, Gesundheits- und Aktivitätsdaten, das Aufzeichnen von Leistungen und Trainingsfortschritten sowie das Erhöhen der Motivation durch Challenges, Badges und Trainingstipps.
  • Die Top-6 Messgrössen, die unsere Befragten beobachten waren die Strecke, Dauer, GPS-Navigation, Herzfrequenz, Höhenmeter und Schrittfrequenz.
1

36% der Befragten besitzt keinen Fitness-Tracker, keine Sportuhr oder Smartwatch.

Die Altersgruppe zwischen 40 und 49 stellt mit 70% den höchsten Anteil der Besitzer*innen.

2

GPS-Sportuhren sind die beliebtesten Wearables fürs Handgelenk unter den Befragten.

50% haben in den vergangenen 12 Monaten ein Wearable erworben.

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Einen Eindruck vom eigenen Fortschritt zu erhalten sowie die eigene Motivation zu steigern sind zentrale Gründe, ein Wearable zu nutzen.

94% gaben an, mit ihrem Wearable Aktivitäten aufzuzeichnen.

4

Überforderung und mangelndes Wissen kann Menschen die Lust nehmen, ein Gerät zu erwerben.

45% besitzen keine Wearables, weil sie ihnen zu teuer sind.

36% der Befragten besitzt kein Fitness-Tracker, keine Sportuhr oder Smartwatch.

Wer nutzt Wearables?

Eine Mehrheit der Befragten (64%) hatte bereits mindestens ein Wearable fürs Handgelenk. Von den 36% die keine Uhr besassen gaben 12% an, dass die planen, eine zu kaufen. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass es noch eine nicht unbeträchtliche Gruppe an Gesundheits- und Fitnessenthusiast*innen gibt, die sich für Wearables begeistern könnten.

(Als Grafik downloaden)


In allen Altersklassen besitzt mindestens jede*r zweite Befragte ein Wearable

In den sechs Altersgruppen hatten die Befragten unter 29 mit 55% den niedrigsten Anteil von Wearables, wohingegen unter den Befragten zwischen 40-49 mit 68% die meisten ein Wearable besitzen.

Die Tatsache, dass mindestens 55% der Befragten in allen Altersgruppen Wearables besitzen, zeigt, dass diese Geräte in der Gesellschaft angekommen sind. Was könnte es jedoch für Gründe geben, keine Wearables zu nutzen, wie beispielsweise 20% der Befragten zwischen 21 und 29? Haben sie Datenschutzbedenken oder wird sie schlichtweg nicht benötigt?

Darüber hinaus können wir uns fragen, woran es liegt, dass die Gruppe der Über-60-Jährigen die niedrigste allgemeine Besitzrate (33%) aufweist, aber mit 40% in dieser Gruppe die meisten Smartwatches besitzt. Schliesslich helfen diese Geräte dabei, Gesundheit und Fitness aufrechtzuerhalten – ein Thema, das mit zunehmendem Alter immer wichtiger wird – und viele Menschen über 60 treiben eifrig Outdoor-Sportarten. Liegt es vielleicht daran, dass diese Gruppe viele sogenannte „Late Adopters“ enthält, aber wenn sie sich einmal für ein Gerät entscheiden, eine Smartwatch wählen, weil diese die gewünschten Gesundheits- und Fitnessfunktionen bietet?

Mehr Männer als Frauen sowie nicht-binäre Personen besitzen ein Wearable

59% der befragten Frauen gaben an, ein Wearable zu besitzen, und im Vergleich waren es 68% unter den Männern. Unter den Befragten, die planen, ein Wearable zu kaufen, ist die Zahl der Frauen sowie nicht-binären Personen höher als die Zahl der Männer.

Mindestens die Hälfte der Wearable-Besitzer*innen läuft oder fährt Rad

Die drei beliebtesten Aktivitäten sind Radsport, Laufen und Wandern. Unter den Wearable-Besitzer*innen ist die Zahl der Läufer*innen höher und die Zahl der Wandernden/Wanderfans niedriger. Bei den Befragten, die kein Wearable besitzen, ist es umgekehrt.

Mehr Leistungssportler*innen unter den Wearable-Besitzer*innen

Allgemein lässt sich die Mehrheit der Befragten den Freizeitsportler*innen zuordnen: Ihre Ziele liegen eher auf einer gesunden Lebensweise und sie treiben Sport als Ausgleich zum Alltag. Der Anteil der Leistungssportler*innen ist unter den Wearable-Besitzer*innen mit 23% jedoch deutlich höher als ihr Anteil in der Gruppe derjenigen, die keine Wearables besitzen (4%).

GPS-Sportuhren sind die beliebtesten Wearables fürs Handgelenk unter den Befragten.

Wie werden Wearables genutzt?

Beachtliche 50% unserer Teilnehmer*innen haben in den vergangenen sechs bis zwölf Monaten ein neues Wearable erworben. Das bestätigen auch Berichte von Wearable-Herstellern, die seit Beginn der Pandemie zu Beginn 2020, als der Einzelhandel zeitweise geschlossen war, hohe Umsätze im E-Commerce-Bereich vermeldet haben.

39% der Befragten berichten, dass sie in den vergangenen drei Jahren ein Gerät erworben haben, und bei weiteren 11% liegt der Kauf mehr als drei Jahre zurück. Dieser Umstand deutet darauf hin, dass diese Gruppe eventuell bereit wäre, neuere Modelle zu kaufen, wenn sie darüber informiert werden, welche rapiden Fortschritte die Wearable-Technologie erfahren hat.

(Als Grafik downloaden)


Die Grenzen zwischen den Gerätearten sind fliessend und verschwimmen immer mehr

59% der Befragten berichten, dass sie eine GPS-Sportuhr besitzen, wohingegen nur 28% eine Smartwatch und 11% einen Fitnesstracker besitzen. Das könnte darauf hindeuten, dass diese Menschen Sport und die GPS-Funktionen als wichtiger bewerten als Smartwatch-Funktionen. Aber immer mehr Wearables kombinieren Smartwatches mit den Funktionen von GPS-Sportuhren, wie zum Beispiel die Garmin fenix 6 oder die Suunto 7. Daher könnte es sein, dass diese Unterschiede in Zukunft verschwimmen, besonders wenn die Preisunterschiede gering sind.

Ausserdem haben inzwischen auch viele GPS-Sportuhren schon ansatzweise einige Funktionen von Smartwatches, wie zum Beispiel Bluetooth-Funktionen, Nachrichten, Anrufbenachrichtigungen und Musiksteuerung. Und alle aktuellen Modelle haben die gleichen Grundfunktionen wie Fitnesstracker. Daher sind die Unterscheidungen zwischen diesen Produktkategorien keineswegs so klar, wie sie einmal waren.

Wearables und komplementäre Geräte? (K)ein Must-have

Da Pulsfrequenzmesser inzwischen die Norm bei GPS-Sportuhren und Smartwatches sind, überrascht es nicht, dass 55% berichten, keine zusätzlichen Geräte wie Brustgurte zu besitzen, wie es noch vor einigen Jahren üblich war. Aber 25% geben an, noch immer einen separaten Herzfrequenzsensor zu besitzen. Es ist zu erwarten, dass dieser Anteil mit der Zeit weiter sinkt, während die eingebauten Sensoren immer präziser werden.

Garmin dominiert

Die Marktdominanz von Garmin ist mit 54% der Befragten überraschend und beeindruckend. Damit stellen sich Fragen für die beiden anderen Traditionsmarken für GPS-Sportuhren Suunto und Polar. Warum ist Garmin so dominant? Und was können die anderen Marken tun, um ihren Marktanteil zu steigern?

Apple beliebt bei Wander-, Velo- und Kletter-Fans, Suunto überwiegt bei Bergsteiger- und Kletter*innen

Während Garmin-Uhren in allen Sportarten vorherrschen, wird Apple vor allem beim Wandern, Klettern und Radfahren genutzt. Suunto hat sich bei Bergsteiger- und Kletterfans durchgesetzt.

Einen Eindruck vom eigenen Fortschritt zu erhalten sowie die eigene Motivation zu steigern sind zentrale Gründe, ein Wearable zu nutzen.

Motive, Wearables zu nutzen

Die drei meistgenannten Gründe (Aktivitäten aufzeichnen; Körperfunktionen, Gesundheits- und Aktivitätsdaten überwachen; Fortschritte und Trainingserfolge beobachten und dokumentieren) sind im Anbetracht der genutzten Technik wenig überraschend.

Interessant ist aber, dass die zweite Aktivität auf die Funktionsweisen von Smartwatches hindeutet, wie der Health-Support von Apple Watch oder Wear OS von Google Fits Health-Tracking sowie die Kombination von Smartwatches mit Android-Smartphones. Wie bereits erwähnt, können wir durch die Kombination von GPS-Sportuhren mit Smartwatches davon ausgehen, dass das Sammeln und Präsentieren von Gesundheitsdaten immer ausgefeilter und normaler werden wird.

Die viert- und fünfthäufigsten Gründe unserer Befragten (Selbstmotivation durch Herausforderungen, Abzeichen oder Hinweise steigern; Aktivitäten mit Freunde, Familie oder Bekannten teilen) weisen auf zwei weitere wichtige Dimensionen hin: Ansporn und Teilen mit anderen.

Zum einen geben Herausforderungen, Badges und Hinweise den Nutzer*innen etwas Konkretes, auf das sie hinarbeiten können, Ziele, die sie verfolgen können und Ratschläge, um Fortschritte zu machen. Die eigenen Aktivitäten mit Bekannten teilen zu können, ist auch wichtig, vermutlich weil der Gruppengedanke auch zur Motivation und zum Ansporn beiträgt. Darüber hinaus gibt es Anerkennung für die Leistung von Gleichgesinnten.

Daher haben die Hersteller von Wearables visuell ansprechende Datendarstellungen entwickelt, die nach dem Workout geteilt werden können. Diese beiden Gründe sind ein Potential für die Marken, sich noch weiterzuentwickeln, um noch mehr auf ihre Kundschaft einzugehen. Vielleicht könnten sie hier die Möglichkeit bieten, die Datendarstellung individuell anzupassen.


Tracken von Strecke, Dauer, GPS, Herzfrequenz und Höhenmeter sehr wichtig für Outdoor-Sportler*innen

Die für unsere Befragten wichtigsten Parameter gehören allesamt (ausser den letzten drei) zu den Klassikern, die GPS-Uhren aufzeichnen. Weil die meisten Nutzer*innen GPS-Sportuhren besitzen, überrascht das wenig. Aber verändert sich das vielleicht, wenn sich immer mehr Menschen für eine Smartwatch entscheiden? Oder heisst das vielleicht, dass die Smartwatch-Funktionalität für den Outdoor-Gebrauch überflüssig ist?

Überforderung und mangelndes Wissen kann Menschen die Lust nehmen, ein Gerät zu erwerben.

Gründe, Wearables nicht zu nutzen

Der Hauptgrund, warum unsere Befragten keine Wearables besitzen, ist der Anschaffungspreis der Geräte. Da die Preise für die Topmodelle bei 300 und bis zu 800 Euro liegen, ist die Anschaffung für viele Leute eine beträchtliche Investition. Wenn die Technologie weiterentwickelt und skaliert wird, werden die Preise vielleicht sinken, damit mehr Geräte für mehr Menschen erschwinglich werden.

Die Bedenken um die Datensicherheit und die Datenweitergabe an Dritte ist relevant für 29% der Befragten, die keine Wearables nutzen. Es ist wichtig, Vertrauen aufzubauen sowie eindeutige Richtlinien zur Privatsphäre aufzustellen und die Zustimmung zur Datensammlung verweigern zu können. So kann diese Gruppe potenzieller Nutzer*innen überzeugt werden, sich ein Gerät anzuschaffen.

Am interessantesten sind vielleicht die dritten und vierten Gründe für die Nichtnutzung von Wearables, weil sie auf eine Kommunikationslücke hindeuten. 27% berichten, dass die Datensammlung keinen Mehrwert bietet, und 21% sehen keinen Nutzen von Wearables für ihre Outdoor-Aktivitäten. Das deutet darauf hin, dass die Hersteller besser kommunizieren können, was der Mehrwert dieser Geräte ist und wie die Funktionen ausgeschöpft werden können. Wenn sie diese Geräte besser verstehen, würden vielleicht mehr Menschen Wearables nutzen.

Die Tatsache, dass 11% der Nicht-Nutzer*innen die Wearables optisch unattraktiv finden, geht auf einen Trend ein, der bei den Wearables fürs Handgelenk bereits in Arbeit ist: Die Hersteller gestalten sie kleiner, leichter, ansprechender und ästhetischer. Viele aktuelle Modelle sind vielfältig und individuell anpassbar. Sie bieten farblich unterschiedliche Gehäuse, Armbänder und Ziffernblatt. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich fortführen.

(Als Grafik downloaden)


Fazit

Die Umfrage hat ergeben, dass 62% unserer Befragten mindestens ein Wearable besitzen und dieses hauptsächlich zum Überwachen ihrer Körperfunktionen, Gesundheit und Aktivitäten nutzen. Wissen ist bekanntlich Macht und im Fall der Wearables fürs Handgelenk geben diese Geräte den Nutzer*innen Macht über ihre Gesundheit und Fitness.

Anstatt sich auf Gefühle und Intuition zu verlassen, können sie sich auf eindeutige Daten verlassen, um ihre Ruhephasen festzulegen, den Ruhepuls zu ermitteln und ihre Schlafqualität zu erfahren. Die Tatsache, dass 77% unserer Befragten angeben, nicht an Sportwettkämpfen teilzunehmen, deutet darauf hin, dass ihre Ziele eher auf eine gesunde Lebensweise ausgerichtet sind.

Wearable devices are here to stay and will only get more sophisticated and effective as they evolve. Until now, most of us have made our health and fitness decisions based on what we think about ourselves. Advancements in technology - wearables and otherwise - will eventually take most of the guesswork out of healthy living.

Michael Dell, Gründer, Vorstand und CEO bei Dell Technologies

Wir gehen davon aus, dass uns diese Geräte auch im Outdoorsport erhalten bleiben werden und sich mit der Zeit sowohl technologisch als auch in ihrer Beliebtheit weiterentwickeln werden. Im Anbetracht zunehmender gesundheitlicher Probleme wie Übergewicht und unsere vorwiegend sitzende Lebensweise gehen wir davon aus, dass immer mehr Menschen auf Wearables fürs Handgelenk setzen werden, um ihre Gesundheit und Fitness zu verbessern.

Die Hersteller stehen vor der Herausforderung, noch besser zu kommunizieren, wie diese Geräte Menschen jeden Alters einen Mehrwert bringen können, egal ob sie jeden Tag draussen unterwegs sind oder nicht.


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